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20.10.2017Sarek Trekking
Anfahrt
Bereits vor Monaten haben wir unsere Wanderung durch den Sarek Nationalpark geplant. Die letzten Tage davor haben wir noch fehlende Ausrüstungsgegenstände organisiert. Am 23.8.2017 ist es dann so weit und wir steigen in den Flieger ein. Über Kopenhagen und Stockholm geht es nach Lulea, wo wir für die erste Nacht ein Hostel gebucht haben. Am nachten Tag geht es früh Morgens mit dem Bus weiter nach Gälliware. Hier haben wir zwei Stunden Zeit bevor unser Anschlussbus nach Suorva fährt. Die Zeit nutzen wir um Gaskartuschen für unseren Kocher zu kaufen, welche wir im Flieger nicht mitnehmen durften. Auch Zeit für eine frische Jause bleibt noch, bevor wir die nächsten Wochen von Packerlfutter leben müssen. Dann kommt auch schon unser Bus, die anderen Personen im Bus sind genau wie wir in Wandermontur gekleidet und haben einen dicken Rucksack dabei. Wir sitzen also sicher im richtigen Bus.Wanderung
Um 18:00 kommen worin Suorva an. Da der Sarek recht weit im Norden liegt haben wir noch genügend Zeit um durch den Wald in den “richtigen” Sarek zu gelangen. Das Wetter ist sehr feucht und wir müssen im Wald ständig tiefen Gatschstellen ausweichen. Über der Waldgrenze ist der Trampelpfad deutlich einfacher. Nur mein fast 30kg schwerer Rucksack macht mir noch zu schaffen. schon bald verlassen wir den Trampelpfad und suchen eine geeignete Zeltstelle. Zum Abendessen gibt es die erste Ration Nudeln aus dem Packerl von vielen.Am nächsten Tag geht es nach einem Müsli in der Früh weiter. Als wir losgehen beginnt es zu regnen. Der Regen wird immer stärker, sodass wir nach zwei Stunden komplett nass sind und uns nur noch übrig bleibt das Zelt aufzustellen und uns darin zu verkriechen. Den restlichen Tag verbringen wir damit Hörbücher zu hören, zu essen und zu schlafen. Als ich kurz aus dem Zelt schaue, stelle ich fest, dass der Regen zu Schnee geworden ist und es um uns herum weiß ist.
Als wir in der Früh am nächsten Tag aufwachen, ist das Wetter um uns herum nicht besser geworden. Wir verharren also weiter im Zelt und warten auf besseres Wetter. Bereits zu Mittag trifft dieses ein und wir können unsere nassen Sachen im Wind trocknen bevor es weiter geht. Zunächst folgen wir der Route, welche wir auf Outdoor Magazin gefunden haben (grüne Runde). Verzichten aber auf die zusätzliche Schleife und beenden die Wanderung später wieder in Suorva statt dem Kungelnden aus dem Sarek heraus zu folgen.
Die nächsten Tage variiert das Wetter. Doch jeden Tag welchen wir weiter in das Herzen des Sarek vordringen ergeben sich uns atemberaubendere Blicke. Besonders angetan sind wir dabei von dem Anblick der Ahkka Berge sowie der Nordwand des Niak. Nach den ersten Tagen haben wir uns an das Gewicht unserer Rucksäcke gewöhnt und die anfänglichen Probleme und Schmerzen vergehen immer mehr. Nun können wir mehr und mehr genießen, was wir hier erleben. Wir durchqueren das Smajlajjahka Tal, hier gibt es neben einem Notruftelefon auch eine Brücke um über einen tosenden Fluss zu gelangen. am Ende des Tals machen wir an einem Schlechtwettertag pause. Am nächsten Tag geht es dann bei gutem Wetter als Tagestour mit leichtem Gepäck auf den Skierffe. Hier haben wir eine atemberaubende Sicht auf das Rapadalen. Dies ist auch der Höhepunkt der Wanderung. Schöner als das Rapadalen geht es kaum! Am Rückweg zum Zelt treffen wir unter anderem zwei Österreicher, welche viel zu viel Essen dabei haben. Zuerst danken wir ihrem Angebot, aber wir haben selber genug dabei und brauchen nichts. Nach kurzem plaudern kommen wir auf die Idee nach Wurst und Käse zu fragen, da wir uns tagsüber nur von Süßem ernähren. Und tatsächlich bekommen wir ein ganzes Eck Hartkäse und einen Block Speck. Lukas tauscht noch die Nummer mit einem aus, um in Österreich gemeinsam Klettern gehen zu können. Zurück beim Zelt schneiden wir gleich etwas von Speck und Käse auf und genießen den erfrischend pikanten Geschmack, welcher eine echte Abwechslung zu unseren Müsliriegeln und Schokoladen darstellt. Es stellt sich schnell heraus, dass wir nicht die einzigen sind, die diesen Geschmack schätzen. Ein Fuchs taucht hinter uns auf und liest die weggeworfenen Speckrinden auf. Am liebsten hätte er wohl den ganzen Speckblock mitgenommen, doch so nah traut er sich dann doch wieder nicht heran. Wir beeilen uns so schnell wie möglich zu unseren Kameras und versuchen dabei den Fuchs nicht zu verscheuchen. Netterweise dreht er noch einige Runden um unseren Zeltplatz und steht Motiv für einige Fotos.
Wir haben nun noch vier Tage Zeit. Zurück nach Suorva benötigt man unseren Wissens ca. zwei Tage. Wir beschließen die Strecke gemütlich zurückzulegen und damit drei statt zwei Tage zu verbringen. So starten wir einfach immer etwas später und legen mehr und längere Pausen ein. So geht es sich wunderbar aus in drei Tagen Suorva zu erreichen, wo wir eine letzte Nacht am Stausee verbringen, bevor es mit dem Bus zurück nach Lulea geht. In dieser Nacht haben wir einen Wolkenfreien Himmel, eine gute Voraussetzung um Nordlichter zu sehen. Als es bereits Dunkel ist werfe ich einen Blick aus dem Zelt und tatsächlich: Der Himmel ist im Norden leicht Grün. Für das freie Auge recht unscheinbar, doch gut genug für einige Fotos. Aus dem Zelt gekrochen kann ich einige Bilder machen, bevor auch das leichte Grün vom Himmel verschwindet. Ich bleibe motiviert und warte, dass der Himmel erneut zu leuchten beginnt. Die Wartezeit nutze ich um einige Bilder vom tief stehenden, fast vollen Mond zu machen. Als dieser wieder untergegangen ist und immer noch keine Nordlichter aufgetaucht sind verlässt mich meine Motivation. Ich mache mich auf wieder in meinen Schlafsack zu kriechen. Genau in diesem Moment erleuchtet der Himmel so grün, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe. Beim fotografieren habe ich einige Schwierigkeiten, die richtige Helligkeit ist nicht so einfach einzustellen wie bei “normalen” Motiven. Außerdem ist es inzwischen so kalt, dass die Linse bereits während einer 30 Sekunden Belichtung leicht anläuft und das Bild verwäscht. Trotzdem gelingen mir einige zufriedenstellende Aufnahmen. Eine halbe Stunde später ist alles wieder vorbei und am Himmel sind nur noch Sterne zu sehen. Zufrieden begebe ich mich ins Zelt um noch einige Stunden zu schlafen, bevor wir am nächsten Tag in der Früh den Bus erwischen müssen.